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4. Floppies, Harddisks und Ähnliches

4.1 Devices verwalten

Wenn man unter DOS ein FORMAT A: macht, geschehen drei Dinge: 1. Die Diskette wird physisch formatiert, d.h. es werden Spuren und Sektoren darauf angelegt; 2. es wird das A:\ Verzeichnis angelegt und damit ein DOS-Filesystem; 3. die Diskette wird dem Nutzer zum Zugriff zur Verfügung gestellt. Diese drei Schritte werden unter Linux separat behandelt. Man kann Disketten im MSDOS-Format verwenden, es gibt aber auch andere Formate die z.B. lange Dateinamen und auch Zugriffsrechte unterstützen. Hier die Schrittfolge zum Vorbereiten einer Diskette (man muß dazu root sein):

Formatieren einer Standard 1,44 MB Floppydisk (A:):

# fdformat /dev/fd0H1440

Filesystem erstellen:

# mkfs -t ext2 -c /dev/fd0H1440
Anstelle von /dev/fd0H1440 muß auf manchen Systemen auch /dev/fd0h1440 verwendet werden. Hiermit wird das Standard-Linuxfilesystem, das ext2-Filesystem, auf der Diskette angelegt. Dieses Filesystem ist jedoch für kleine Datenträger wie Disketten eigentlich nicht so gut geeignet, da es für die Verwaltung großer Festplatten entwickelt wurde. Daher wird für Disketten, auf denen man ein UNIX-artiges Filesystem haben will, das Minix-Filesystem eingesetzt.
# mkfs -t minix -c /dev/fd0H1440
Um ein MS-DOS Filesystem zu erstellen, benutzt man folgendes Kommando:
# mformat a:
oder
# mkfs -t msdos -c /dev/fd0H1440

Vor der Benutzung der Diskette muß sie gemountet werden:

# mount -t <typ> /dev/fd0H1440 /mnt
wobei <typ> der Type des Filesystems ist, mit dem die Diskette formatiert wurde, also ext2, minix oder msdos. Jetzt kann man auf die Floppy zugreifen. Der Inhalt der Floppy steht jetzt als Inhalt des Verzeichnisses /mnt zur Verfügung, d.h. das Verzeichnis /mnt entspricht jetzt der Diskette. Wenn man fertig ist, muß man die Diskette wieder unmounten.

Zum unmounten der Disk:

# umount /mnt

Jetzt kann man die Diskette aus dem Laufwerk entnehmen. Natürlich muß man Disketten nur dann formatieren und ein Filesystem anlegen, wenn dieses auf den Disketten noch nicht geschehen ist. Für Laufwerk B: ersetzt man einfach fd0H1440 durch fd1H1440 in der obigen Anleitung. Alles was man unter DOS mit A: und B: gemacht hat, wird jetzt mit dem Verzeichnis /mnt gemacht. Beispiele:


DOS                                     Linux
____________________________________________________________________

C:\GUIDO>dir a:                         $ ls /mnt
C:\GUIDO>copy a:*.*                     $ cp /mnt/* /docs/temp
C:\GUIDO>copy *.zip a:                  $ cp *.zip /mnt/zip
C:\GUIDO>a:                             $ cd /mnt
A:>_                                    /mnt/$ _

Wenn Sie dieses ganze mounten/unmounten von Disketten nicht mögen, benutzen Sie die mtools suite: dieses ist ein Satz von Kommandos, die wie ihr jeweiliges DOS-Gegenstück arbeiten, jedoch jeweils mit einem `m' anfangen, also mformat, mdir, mdel und so weiter. Sie können damit sogar lange Dateinamen erhalten, jedoch keine Rechte. Man benutze diese Kommandos einfach wie die DOS-Kommandos.

Was für Disketten gilt, gilt natürlich auch für andere Arten von Laufwerken, wie z.B. Zip-Disks, CD-ROM's, neue Festplatten usw. Für Zip-Laufwerke gibt es übrigens ein eigenes HOWTO, das ZIP Drive mini-HOWTO , bzw. eine deutsche Version als Deutsches ZIP-HOWTO. Hier das Verfahren zum mounten eines CD-ROM:

# mount -t iso9660 /dev/cdrom /mnt

Das ist der "offizielle" Weg einen Datenträger ins Dateisystem des Rechners einzubinden (zu mounten). Da es jedoch etwas lästig ist, jedesmal zum mounten root sein zu müssen, gibt es eine "Abkürzung", die es jedem Nutzer erlaubt, die Datenträger einzubinden und der außerdem Schreibarbeit spart:

Als root legt man zuerst die Verzeichnisse /mnt/a, /mnt/a:, und /mnt/cdrom an.

Danach fügt man in /etc/fstab die folgenden Zeilen hinzu:

/dev/cdrom      /mnt/cdrom  iso9660 ro,user,noauto          0       0
/dev/fd0H1440   /mnt/a:     msdos   user,noauto,umask=000   0       0
/dev/fd0H1440   /mnt/a      minix   user,noauto             0       0

Um jetzt eine DOS-Diskette, eine Minix-Diskette und ein CDROM zu mounten, reicht nun folgendes:

$ mount /mnt/a:
$ mount /mnt/a
$ mount /mnt/cdrom

Auf /mnt/a, /mnt/a:, und /mnt/cdrom kann jetzt von jedem Nutzer zugegriffen werden. Man sollte beachten, daß man für ein frisch angelegtes Minix oder ext2 Filesystem auf der Diskette erst die entsprechenden Rechte vergeben muß, damit alle Nutzer darauf schreiben können:

# mount /mnt/a
# chmod 777 /mnt/a
# umount /mnt/a

Man sollte sich natürlich im Klaren darüber sein, daß dies ein dickes Sicherheitsloch ist. Wenn Sicherheit also von Bedeutung ist, z.B. in einer Firma, sollte man etwas vorsichtiger sein.

4.2 Das Backup

Jetzt, wo Sie wissen wie man mit Floppies umgeht, noch ein paar Zeilen zum Anlegen eines Backup. Es gibt verschiedene Pakete, die einem dabei helfen sollen, aber als einfachste Methode für ein Backup auf mehreren Medien gibt es:

# tar -M -cvf /dev/fd0H1440 /zu_sicherndes_Verzeichnis

Hierzu sind i.allg. root-Rechte nötig. Man braucht eine formatierte Diskette im Laufwerk sowie ausreichend weitere vorrätig. Um die Daten wiederherzustellen, legt man die erste Diskette ins Laufwerk und gibt ein:

# tar -M -xpvf /dev/fd0H1440


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